- Source: Reflections Issue 318, 2005, pp. 38–39
- Reviewer: Ulrich Sasu
Den Titel kenne ich doch, wird der eine oder die andere jetzt sagen. Wer zu den stolzen Besitzern der Erstausgabe dieses Buches zählt, das 1999 im Eigenverlag von Malcolm Campbell erschien, kann sich glücklich schätzen, handelt es sich doch um das wohl gründlichste Referenzwerk aller CD-Veröffentlichungen der Shadows bzw. Hank Marvins. Zum Bedauern vieler Sammler ist dieses Buch seit einigen Jahren vergriffen.
Am 3. März diesen Jahres (offizielles Erscheinungsdatum) hat nun Malcolm Campbell in Zusammenarbeit mit Les Woosey eine überarbeitete Neuausgabe herausgebracht. Damit erhalten all diejenigen, die die Erstausgabe verpasst haben, die Chance dieses Buch zu erwerben. Aber auch für die Besitzer des ersten Bandes ist dieses Werk durchaus von Interesse, wie aus dem Nachfolgenden ersichtlich werden sollte.
Im Vergleich zu den 307 Seiten des ersten Bandes hat man nun 575 Seiten in der Hand. Die Erstausgabe hatte keinerlei Abbildungen, jetzt ist nicht nur jede CD mit einer Coverabbildung aufgeführt, auch eine Reihe Vinylveröffentlichungen sind zu Referenzzwecken mit Foto dargestellt. Das Besondere hier ist jedoch, dass alle Abbildungen farbig sind, was meines Wissens bislang noch keine Discografie geschafft hat.
Wie auch bei der Ersterscheinung besitzt dieses Buch drei wesentliche Teile. In der Referenzdiscografie werden in chronologischer Reihenfolge alle je von den Shadows, Hank Marvin sowie Marvin, Welch & Farrar veröffentlichten Titel mit der zugehörigen Vinylplatte/CD von 1959 bis 2004 aufgelistet, wobei man hier eine ganze Reihe von z.T. recht seltenen Exemplaren abgebildet findet.
Im sich anschließenden CD-Katalog werden zunächst Jahr für Jahr alle seit 1984 bis Ende 2004 weltweit erschienenen CDs mit Land, Erscheinungsmonat, Label und Katalognummer aufgelistet. Dem schließt sich eine alphabetische Auflistung dieser CDs an, wobei zusätzlich zu jeder CD eine Farbabbildung, eine Auflistung aller Liedtitel erfolgt. Bei den Titeln erfolgt eine genaue Angabe, ob es sich um Mono- oder Stereoaufnahmen handelt, wobei auch die Pseudostereoaufnahmen minutiös aufgelistet sind. Es wird sogar zwischen verschiedenen Abmischungen des gleichen Titels unterschieden. Alternativversionen sind ebenso hervorgehoben. (Wer mit diesen Begriffen wenig anfangen kann, findet in der Einleitung eine präzise Beschreibung der Begriffe und ihrer Verwendung in diesem Buch.) Zu nahezu allen CDs findet man noch Anmerkungen zu Besonderheiten der Titel, des Inlays oder der spezifischen Ausgabe eines bestimmten Landes.
Der dritte Teil umfasst eine alphabetische Aufstellung aller einzelnen Titel, die je von den Shadows, Hank Marvin oder Marvin, Welch & Farrar veröffentlicht wurden. Mit Unterscheidung zwischen den jeweiligen Versionen und Abmischungen werden die Komponisten, die beteiligten Musiker und das Aufnahmedatum (soweit bekannt), das Datum der Erstveröffentlichung sowie ggf. englische Hitparadenplazierungen und – ganz wichtig für den Sammler – alle CDs aus der Discografie aufgelistet, auf denen dieser Titel zu finden ist. Falls zutreffend werden hier auch die jeweiligen Unterschiede zwischen den verschiedenen Versionen/Abmischungen detailliert erläutert.
Wer alle Liedtitel der Shadows besitzen möchte, hat hier eine wenig aufwändige und vor allem übersichtliche Möglichkeit, seine Sammlung Titel für Titel zu erfassen und Lücken zu entdecken.
Wie auch die Ersterscheinung ist diese Neuausgabe in erster Linie als ein Nachschlagewerk anzusehen, mit dem man sich viele Stunden beschäftigen kann und das man nicht in ein paar Tagen ausgelesen hat. Man wird es eher wie ein Lexikon als Nachschlagewerk benutzen, das man zu vielerlei Gelegenheiten zur Hand nehmen wird. Ich glaube, dass man in vielen Fällen noch etwas entdecken wird, das einem so bislang nicht bekannt oder bewusst war.
„A Guide to The Shadows and Hank Marvin on CD” ist auf Englisch geschrieben, wovon man sich allerdings nicht abschrecken lassen sollte. Das Einlesen wird vielleicht etwas länger dauern, aber die Informationen erschließen sich auch, wenn lediglich geringere Englischkenntnisse vorhanden sind.
